Vor einigen Tagen erhielt ich einen Anruf von einem ehemaligen Arbeitskollegen. Er war irgendwie auf meine Web-Seite gelangt, schwärmte von meinen Arbeiten und fragte nach einem Tattoo-Entwurf für sich.
Für mich eine schöne neue Herausforderung. Er wollte gern zwei bandaschierte Boxerhände, versehen mit dem Namen seiner Frau und seiner Söhne. Eine düstere Grafik sendete er mir als Idee per Whatsapp, so dass ich ungefähr wusste, was er sich vorstellte.
Einige Stunden Arbeit folgten, bis ich mit einigen Entwürfen um die Aussage “ich kämpfe um euch” zufrieden war.
Bei den ganzen Entwürfen habe ich festgestellt, dass sich meine Arbeitsweise digitalisiert hat. Mit dem Einzug eines WACOM Intuos – Grafiktablets auf meinen Schreibtisch hatte ich alle Grafikarbeiten immer am Rechner erledigt. Durch die rund 2.000 Druckempfindlichkeitsstufen des Stifts und der Neigungserkennung hat man ein natürliches Zeichengefühl, fast wie auf einem Stück Papier.
Während meines Studiums habe ich gelernt, dass es von Vorteil ist, wenn man seinen Gedanken mit Stift und Papier grob skizziert, bevor es an die Visualisierung geht. Das kann ich nur bestätigen.
Jetzt hielt ich seit langem wieder einen Bleistift in der Hand und stellte fest, dass mir bei bestimmten Arbeitsschritten die Tasten vom WACOM Stift irgendwie fehlen. Des Weiteren kann man auf dem Tablet durch die Multi-Touch-Oberfäche mit natürlichen Fingerbewegungen vergrößern, verkleinern und auch verschieben. Hier erwischte ich mich schon ein paar Mal, dass ich durch spreizen der Finger auf dem Blatt Papier versucht hatte, das gezeichnete zu vergrößern bzw. zu verkleinern. Hier merkt man, wie abhängig wir von der Technik und den haptischen Gesten geworden sind.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass jedem Anderen das Gleiche oder etwas ähnliches schon einmal passiert ist.
Zwischenzeitlich sind 14 Tage vergangen und mein Ergebnis liegt vor. Ich bin damit zufrieden.
Schau selbst, ob mein Entwurf dir zusagt. Ich freue mich wie immer über jeden Kommentar.