Mein Stil

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Oh mein Gott, wie sieht das denn aus? Der hat ja wirklich keinen Stil!

Es ist nicht so einfach, seinen eigenen Stil auf Anhieb zu finden, da sich dieser im Laufe der Zeit entwickelt. Ich denke, dass diese Findungsphase mit unserem Umfeld, dem Vorgelebten und der Erziehung durch unsere Eltern zu tun hat. Hinzu kommen auch die Menschen, die uns tagtäglich umgeben und das Wertesystem positiv oder negativ beeinflussen. Wie du sehen wirst, ist auch meine Stilfindung noch nicht abgeschlossen.

Als ich mit dieser Webseite angefangen habe, habe ich in meinem Willkommenstext geschrieben: „…hier möchte ich dich mitnehmen und dir zeigen, wie ich meine Kreativität auslebe.“

Bevor ich jedoch diese Kreativität ausleben und meinen Stil präsentieren kann, muss ich wissen, was ich tue. Deshalb ist es ganz wichtig, die Grundlagen aus dem Effeff zu kennen. (Der Begriff „aus dem Effeff“ kommt aus dem Lateinischen, und zwar „ex forma, ex functione“. Jemand beherrscht etwas aus dem Effeff, wenn er es nicht nur der Form nach beschreiben, sondern auch die Funktionsweise erklären kann.) Somit muss man also wissen, was passiert oder warum sich die Kamera bei bestimmten Lichtverhältnissen so verhält oder wie ich diese nach meinen Wünschen beeinflussen und für meine Bildaussage nutzen kann.

Aus diesem Grund habe ich auch mit Ü50 nicht abgeschlossen, mein Wissen zu erweitern. Erst wenn man alle Grundlagen drauf hat, kann man anfangen, die Bilder oder die Grafiken so nachzubearbeiten, damit diese den eigenen Look entsprechen.

Jetzt wird sicherlich der Eine oder Andere denken oder sagen: Na, wenn der noch die Bilder nachbearbeitet, dann kann er auch noch nicht richtig fotografieren oder gestalten.

Zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, auch das ist mein Stil!
Selbst zu Analog-Zeiten hat man Fotos nachbearbeitet. So wurde bei der Belichtung des Fotopapiers, der Ausschnitt angepasst, ein bisschen abgewedelt oder doppelt belichtet, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten.
Jetzt, in der digitalen Welt sieht es so aus, dass der Rechner in der Kamera entscheidet, wie das fertige Foto aussieht. Und da ich das nicht möchte habe ich mich entschieden, meine Fotos in RAW zu fotografieren und mit einem Bildbearbeitungsprogramm nach meinen Wünschen zu entwickeln.

Aber zurück zu meinem eigenen Stil bzw. zur Findung.

Seit dem ich für mein Handeln selbst verantwortlich bin, mache ich, was ich für meine Familie, für die Umwelt und für mich als richtig erachte. So fahren wir ein Erdgasauto, weil es der Umwelt und unserem Geldbeutel gut tut. Wir tragen Kleidung die zu uns passt, in der wir uns wohl fühlen, die wir gern tragen und welche nachhaltig produziert wurde, weil diese doch etwas länger hält und wir kaufen regional ein. Wir lassen defekte Produkte reparieren, anstatt diese neu zu kaufen. Vielleicht ist diese Einstellung nicht gerade der letzte Schrei, weil ja in Zeiten des Internet´s Geiz immer noch geil ist und wir vielleicht noch nicht hip sind, aber wir sind glücklich damit.

Für meine Arbeiten, ob bei der Fotografie oder im Grafikdesign, suche ich mir Projekte aus, die mir gefallen, Spaß machen und nicht, was andere wollen oder welchem Trend gerade nachgelaufen wird.
Vielleicht sind meine Einstellung und mein Stil der Mainstream von morgen.
Weiß man´s?
Jedenfalls kommt jeden Tag etwas hinzu, was meinen Stil mit beeinflussen wird, damit meine Bilder so aussehen, wie sie aussehen.

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