Als wir uns neulich mit Freunden getroffen hatten, wurde mir gesagt: „ … mit deiner Kamera würde ich auch gute Fotos machen.“
Ich hätte ja auf diesen Satz mit der Anekdote von Helmut Newton und dem Koch antworten können: Ein Koch sagte zu Helmut Newton: “Sie machen tolle Bilder, sie haben bestimmt eine tolle Kamera”. Newtons Antwort darauf lautete: “Ihr Essen schmeckt vorzüglich, sie haben bestimmt tolle Töpfe”.
Zum einen ist die Beurteilung der Fotos eine subjektive Feststellung, dem einen gefallen meine Fotos, dem anderen nicht. Ihm haben sie jedenfalls gefallen, das war schon mal gut. Aber es liegt definitiv nicht an meiner Kamera.
Zu Analogzeiten hatte ich mit einer EXA 1a und der Konica Minolta angefangen, dann folgte die Konica Minolta Dynax 7D. Im Laufe der Zeit häuften sich auch einige Objektive an. Aus diesem Grund bin ich jetzt bei Sony Alpha gelandet und werde wegen der Objektive auch dabei bleiben.
Jeder Kamerahersteller und jede Kamera hat seine Vor- und Nachteile. Es wird immer eine bessere und teurere Kamera geben. Was aber wirklich gute Bilder macht ist nicht die Kamera, sondern der Mensch dahinter. Dieser kennt sich mit seiner Kamera aus und weiß auch die Zusammenhänge zwischen ISO, Blende und Verschlusszeit. Die meisten Fotografen haben schon ihre Bildkomposition im Kopf und wissen was sie damit aussagen wollen, bevor sie den Auslöser drücken.
Das Ganze hat auch einen Vorteil: jeder der Großen hat einmal klein angefangen und auch hier hat der alte Herr Newton recht, als er sagte: “Die ersten 1.000 Bilder sind die schlechtesten.” Ich hätte gern mal seine ersten Tausend gesehen. Im heutigen Zeitalter sind es vielleicht Tausende mehr. Also: lerne deine Kamera richtig kennen, probiere aus und nimm dir Zeit beim Fotografieren. Fotografie ist ein Handwerk und Kunst kommt bekanntlich von Können.
Gute Fotos entstehen, weil der Fotograf das technische Können hat und dies mit seiner Kreativität kombiniert.
